Sonntag, 12. Januar 2014

Im Trockendock - Tag 1 bis 3


Auf dem Bild sieht man eigentlich fast alles, was ich die letzten Tage so gemacht habe, seit Alita aus dem Wasser ist.
 
Die Ruder sind ausgebaut und liegen unten, weil ich die Lager überprüfen wollte. Sie gingen etwas schwer in den letzten Monaten, sind aber zum Glück von altem Fett in den Lagern nur leicht verklebt. Kann mit etwas Reiniger und ohne hohen Kostenaufwand behoben werden. Das ist der Plan für morgen.
Die Schraube mit Welle ist ebenfalls raus, weil Stopfbuchse und Wellenlager gewechselt werden. Außerdem wollte ich die ganze Welle mal überprüfen – wie weit sie an den Lagern schon eingelaufen ist und ob es irgendwo Korrosion gibt. Ist aber alles im grünen Bereich. Nur Ersatz für das Wellenlager ist schwer aufzutreiben.

Im Hintergrund sieht man den demontierten Auslass für das Motorkühlwasser. Da hat der Dichtring, der wohl zum Teil aus Carbon besteht, zusammen mit den Schrauben aus Edelstahl das Aluminium sehr stark angegriffen. Das wird bald geschweißt und das mach ich nicht selber. Alu schweißen ist echt knifflig!
Bevor das aber passieren kann, muss erst der Mann mit dem Sandsstrahler da gewesen und die Stelle blank sein. Sandstrahler ist besser als Schleifen, weil der Sand besser in die tiefen Korrosionsritzen kommt, ohne das  gute Material außen herum auch wegzunehmen – und der Mann kommt sowieso, da wir das gesamte Unterschiff blank machen und neue Grundierung auftragen werden. Denn dort kommt an sehr vielen Stellen das blanke Alu durch und das ist gar nicht gut.

Das Reparieren des Unterwasserschiffs wird einer der teuersten Instandhaltungsarbeiten. Allein die Farbe für den Unterwasserbereich, also Primer, Epoxy High Build und Antifouling kosten mich ca. €4000,-. Da ist die Arbeit fürs Strahlen und Lackieren noch nicht dabei. Zum Glück wird es dann 10 Jahre halten – also nur der Untergrund! Natürlich nicht das Antifouling. Das ist nächstes Jahr wieder fällig!
Außerdem liegt dort – am Heck vor den Rudern – der vermaledeite Bugstrahler. Der hat mich die letzten zwei Tage fast in den Wahnsinn getrieben, weil ich keine Möglichkeit fand an das kaputte Propellergetriebe ranzukommen, für das ich endlich – nach 15 Monaten – Ersatz habe. Wie sich nach mehreren Stunden nach diversen verzweifelten Anläufen und einigen Anrufen beim Service – der wie üblich völlig planlos war – herausstellte, muss man das Ding komplett aus dem Schiff ausbauen, um an das Teil heranzukommen.

Zwanzig Schrauben mit Kontermuttern, die natürlich größtenteils schwer zugänglich sind… gestern spät abends war das Ding endlich draußen! Heute habe ich den ganzen Tag damit verbracht, das Ding in Einzelteile zu zerlegen, gründlich zu reinigen, schmieren, dichten und mit nagelneuem Ersatzteil wieder zusammen zu schrauben. Ein weiterer Tag rum…

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